paper pulp fiction #4 – out of the blue

Eine Rauminstallation aus handgeschöpften, endlos reziproken Papier-Gewebe-Modulen, deren grafisches Erscheinungsbild, mittels Baukränen und einem Zugvogelschwarm in Siebdruck gestaltet ist.

Diese Arbeit ist Teil einer Werkserie mit dem gleichnamigen Titel paper pulp fiction.

Der Rohstoff paper pulp (engl.) / (deutsch) Papierpulp, Papierfaserbrei, verarbeitet zum Trägermaterial Papier, in Form von endlos reziproken ornamentalen Modulsystemen bildet die Basis für die fiction. Der englische Begriff fiction /(deutsch) Fiktion, s.g. freie Erfindung/Erdichtung findet seine Ausformung in der grafischen Bildgestaltung.

Die fiction auf welche sich dieser Bildinhalt bezieht, ist die Beobachtung des Himmels über unseren Köpfen. Einem vorwiegend urbanen städtischen Himmel der durchmessen von der filigranen Konstruktion der Baukräne, ab und an umschwärmt von Zugvogelverbänden, in gewisser Weise eine andere Dimension des irdischen darstellt.

Der Baukran als Zeichen architektonischer Veränderung und als Symbol für Manifestation von zukünftigem. Dieses in gewisser Weise Distanz und Weite evozierende Bildsujet ist ein Kontrapunkt zum nach innen gerichteten Blick des Wohnhauses. Ein leerstehendes Wohnhaus mit Vergangenheit auf der Suche nach neuen Bewohnern, bereit für eine neue Nutzung. Der Zugvogelschwarm als Synonym für Ankommen und Weggehen, für ein in Besitz nehmen und Aufbrechen.

Das weiße, kleinteilig ornamental strukturierte, zarte durchblicke gewährende, zweischichtige Papiergewebemodul ähnelt einem Spitzenvorhang. Ein vertrauter Gegenstand aus dem häuslichen Umfeld, welches als trennendes Element zwischen Innen- und Außenraum fungiert.

Als anachronistisch könnte die aufwendige, zeitintensive Arbeit wahrgenommen werden die es erforderte um diesen Bildträger zu schaffen. Diese Elemente sind Teil einer Zeit/Raum Erfahrung, verstärkt durch die vorgefundene Situation.

Technik/Material/Jahr _  Baumwollinters handgeschöpft, Leinengewebe, 2003

Format _ Breite 4,25 x 2, 55 Meter

Abbildung _ Ausstellung „ein/richten“ Deutsch-Villa, Strobel/A, 2004